Quaddeln und Triggerpunktinfiltrationen
Beim Quaddeln wird mit einer sehr feinen Nadel eine geringe Menge örtliches Betäubungsmittel an mehreren Stellen eines schmerzhaften Gebietes unter die Haut gespritzt (subkutan). Hierdurch kommt es zu einer lokalen Schmerzreduktion in dem infiltrierten Bereich und zusätzlich über Hautreflexe zur Entspannung der entsprechenden segmentalen Muskulatur (den Wirbelsäulensegmenten zugeordnet). Des weiteren kann auch Einfluss auf Organe genommen werden, die ebenfalls Reflexzonen in der Haut aufweisen. In der Neuraltherapie wird hierfür Procain propagiert, da es zusätzlich lokal entzündungshemmend und gefäßerweiternd wirkt, wodurch eine verbesserte Durchblutung der Region erreicht wird.
Triggerpunkte
Bei der Infiltration der Triggerpunkte werden schmerzhafte Muskelpunkte direkt infiltriert. Bei Triggerpunkten handelt es sich um punktuell verspannte Muskulatur, die bei Druckbelastung und Reizung eine ganz typische Schmerzausstrahlung verursacht, die zum Teil mit einer radikulären (Nervenwurzel) Ausstrahlung verwechselt werden kann.
Die am häufigsten betroffenen Triggerpunkte befinden sich in der Schulter-Nacken-Muskulatur mit Schmerzausstrahlung in die Schultern, Arme oder in den Kopf bis hin zum Gesicht und im Gesäßbereich mit Schmerzausstrahlung in die Beine.
Letztendlich kann jedoch nahezu jede Muskulatur betroffen sein. Klarheit gibt die körperliche Untersuchung mit Provokation der Punkte unter Kenntnis der entsprechenden Ausstrahlungsgebiete.
Es wird für die Infiltration ein örtliches Betäubungsmittel benutzt, wodurch der schmerzhafte Punkt samt Ausstrahlungsgebiet ausgeschaltet wird. Der Effekt der Schmerzlinderung ist nicht allein auf die Wirkdauer des Medikaments beschränkt, sondern es wird eine nachhaltige Wirkung über das Durchbrechen eines Teufelskreises von Schmerz -> verspannter Muskulatur -> erneutem Schmerz erreicht.